Als Pionierpflanze (Pionierart) wird eine Pflanzenart bezeichnet, die besondere Anpassungen an die Besiedlung neuer, noch vegetationsfreier Gebiete besitzt. Pionierarten sind also Arten, die in neu geschaffenen Lebensräumen häufiger auftreten als in alten („reifen“) Lebensräumen. Zur erfolgreichen Kolonisation werden Arten durch besondere Anpassungen in Physiologie und Lebenszyklus befähigt. Arten mit effektiven Fernverbreitungsmechanismen. Da Pionierhabitate unvorhersagbar und isoliert neu entstehen, sind Arten mit hoher Samenanzahl bevorzugt. Die Samen sollten über Transportmechanismen verfügen. Die meisten Pionierarten sind windverbreitet (Anemochorie). Möglich ist auch Tierverbreitung, v. a. durch Vögel (Ornithochorie).
Pionierarten ertragen meist extremere Umweltbedingungen als andere Arten. Etablierte Vegetationsbestände dämpfen Maxima z. B. der Temperatur und des Bodenwassers. Die wenig entwickelten Böden eines Pionierhabitats weisen häufig Nährstoffmangel oder -ungleichgewichte auf.