Brutfleck (area incubationis) ist ein in der Ornithologie verwendeter Fachbegriff. Darunter ist eine kleingefiederfreie, äußerst gut durchblutete Hautstelle am Vorderbauch der meisten brütenden Vögel zu verstehen. Der Brutfleck intensiviert die Wärmeübertragung auf das Gelege. Die meisten Vogelarten, wie zum Beispiel die Sperlingsvögel oder die Greifvögel, weisen nur einen Brutfleck auf. Raubmöwen, Alkenvögel und Regenpfeifer haben meist zwei, während die meisten Möwen, Enten und Gänse drei Brutflecken entwickeln. Pelikane, Tölpel, Pinguine und Kormorane haben keine Brutflecken. Bei fast allen Vögeln ist die Entwicklung des Brutflecks hormonell gesteuert, sodass gegen Ende der Eiablage bei dem Vogel, der hauptsächlich das Gelege bebrütet, die Federn im Bereich des Körper-Ei-Kontaktes ausfallen. Einige Arten, wie zum Beispiel Gänse und Enten, entfernen die Dunen aktiv und verwenden sie zur Auspolsterung und Isolierung des Nestes. Bei fast allen Vögeln wachsen nach Beendigung des Brutgeschäftes die Federn wieder nach, bei wenigen anderen, wie zum Beispiel bei vielen Tauben, bleibt der Brutfleck permanent bestehen; die kahle Hautstelle ist nur vom Großgefieder verdeckt.