Mutationismus ist eine Evolutionstheorie, die die kreative und lenkende Rolle von diskontinuierlichen Mutationen in der Evolution hervorhebt. Die Theorie, zu deren Urhebern mehrere Gründer der modernen Genetik gehörten, wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts populär, als die Mendelschen Regeln wiederentdeckt wurden und die experimentellen Resultate nicht mit der Darwinschen Evolutionstheorie vereinbar schienen. Nachdem er es in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu größerer Popularität gebracht hatte, verlor der Mutationismus an Bedeutung und galt als obsolet, nachdem sich die Synthetische Evolutionstheorie durchgesetzt hatte. Dennoch gibt es auch heute noch Wissenschaftler, die mutationistische Standpunkte vertreten.