Kollodiumwolle ist eine Form der nitrierten Cellulose, die man z. B. durch Einwirkung von Salpeter- und Schwefelsäure auf Baumwolle erhält. Die Nitrierung (Veresterung) wird bis zu einem Stickstoffgehalt von 10,6–12,2 % geführt. Sie findet als Kollodium Verwendung in der Medizin als Verschlussmittel für kleinere Wunden und in der Farben- und fotografischen Industrie. Zudem wird sie bei der Herstellung von Sprenggelatine und Klebstoffen verwendet. Die Tatsache, dass bei ihrer schnellen, nicht zu heißen, aber weithin sichtbaren Verbrennung nahezu keine Asche entsteht, macht sie außerdem bei Bühnenproduktionen beliebt, wo sie für pyrotechnische Effekte als „Pyrowatte“ Verwendung findet.