Grude bezeichnete in Sachsen, Thüringen und Brandenburg eine Vertiefung auf dem Kochherd, welche man mit heißer Asche füllte, um in dieser angekochte Speisen langsam gar werden zu lassen und warm zu halten. Nach dieser Einrichtung nannte man auch kleine eiserne Kochmaschinen, in denen durch Koksklein ein mäßiges, anhaltendes Feuer erzeugt wird, Grude. Diese Grudeherde waren speziell für Grudekoks gebaut, welcher leicht entzündlich ist, allerdings nur glimmend, nicht mit Flamme, brennt und eine milde, gleichmäßige Hitze gibt, wobei eine gute Ausnutzung der Wärme erreicht wird. Da Grudekoks sehr lange unter der Asche glimmt, musste der Ofen nicht ständig beaufsichtigt werden. Grudeherde konnten aber ausschließlich mit Grudekoks befeuert werden, für andere Brennstoffe waren sie nicht geeignet. Daher fanden sie keine so weite Verbreitung wie Herde für andere Brennstoffe.