Muttergöttin oder Große Mutter sind übliche Bezeichnungen aus Archäologie und Religionsgeschichte für historisch belegte oder hypothetische Erdgöttinnen der mythisch-theistischen Religionen von ur- und frühgeschichtlichen Kulturen, die als Lebensspenderin (Fruchtbarkeitsgöttin) oder auch als Mutter von Göttern oder als beides verehrt wurden. Ihre Darstellung findet sich entweder in frühen schriftlichen Zeugnissen oder in Kunstwerken wie etwa antiken Wandmalereien oder Venusfigurinen. Die Deutung der nicht-schriftlichen Artefakte als „Göttinnen“ hat zwangsläufig sehr oft spekulativen Charakter und ist daher umstritten, da es fragwürdig ist, von einer ungebrochenen Kontinuität religiöser Vorstellungen über mehrere Jahrtausende auszugehen.