Adventivbildungen bezeichnen Teile einer Pflanze, die nicht aus einer apikalen (Sprossachse) oder einem basalen (Wurzel) Primärmeristem entstehen, sondern aus sekundär wieder teilungs- und wachstumsfähig („remeristematisierten“) gewordenen Geweben einer Pflanze wie Restmeristemen oder Callusgewebe an einer Wundstelle. Oft geht eine Verletzung der Pflanze voraus, oder sie werden gebildet, wenn durch einen Kälteeinbruch im Frühjahr frische Triebe teilweise oder gänzlich abgefroren sind.
Man unterscheidet folgende Adventivbildungen:Adventivknospen sind Knospen, die nicht an Sprossspitzen oder in Blattachseln gebildet werden, wie reguläre Knospen, sondern an anderen Stellen der Achse an Blättern oder Wurzeln. Sie werden manchmal spontan in alten Pflanzenteilen sowie häufiger nach Verletzung der Pflanze gebildet. Beispiele sind Brutknospen bei Brutblättern oder Wiesen-Schaumkraut (Blattunterseite)
Adventivsprosse an abgeschnittenen Begonienblättern, als Stockausschläge