Schneetälchen ist ein Begriff der Geobotanik und Ökologie der eine Pflanzengesellschaft schneereicher Lagen in ozeanisch bis subkontinentalen Hochgebirgen oberhalb der Waldgrenze bezeichnet, die je nach Kleintopographie und -relief in der Regel zwischen (1600-) 2400 und 3000 Metern NN liegen und durch eigene Charakter- und Kennarten die Pflanzensoziologischen Verbände der Schneetälchen-Vegetation (Chionophyten) bilden. Die Schneetälchen apern durch die Reliefbezüge auch im Sommer nur langsam aus, daher verkürzt sich die schneefreie Vegetationsperiode auf maximal 4 Monate. Durch die über große Teile der Wachstumsperiode andauernden Schmelzwässer werden Nährstoffe in Form von löslichen Mineralien eingebracht, die großteils von Staubverwehungen herrühren und sich im Winter auf der Schneedecke akkumulieren. Die Pflanzengesellschaften sind eine an die extremen Bedingungen angepasste Flora und Vegetation mit der Fähigkeit, vor allem mit der kurzen schneefreien Zeit und der stets kühlen Umgebung zurechtzukommen. Allgemein sind die Standorte durch die lange Schneebedeckung und die Schmelzwässer gut durchfeuchtet, können aber bei Kalkunterlage durch die Durchlässigkeit des Karbonatgesteins im Sommer austrocknen. Neben der Unterscheidung von Schneetälchen auf Silikat- und Kalkunterlage werden die Schneetälchen in alpinen Gebirgen der temperaten und subarktischen Nordhalbkugel von den Pyrenäen bis in den Ural und von Skandinavien, der Balkanhalbinsel und dem Kaukasus durch Kriechweiden (Salix) gekennzeichnet, die in den arktischen Gebieten mit zahlreichen Gesellschaften in mehreren Verbänden durch die charakteristische silicole Kraut-Weide ihre größte Mannigfaltigkeit erreichen. Selbst die Schneetälchen in den Colorado Rocky Mountains werden noch zu dieser als eigene Ordnung zugewiesen. Erst in den Hochgebirgen Kleinasiens und Ostasiens wurden Andere Verbände ausgeschieden. Die auf Kalksubstraten angetroffenen Schneetälchen gehören durch Arten- und Endemitenreichtum oft vikariierenden Einheiten und in Europa zwei Verbänden an, während die Silikatschneetälchen keine Unterteilung haben und überall durch gleichförmige Artenkombination geprägt sind.