Als Schuhfetischismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der Schuhe, im Rahmen eines sexuell fetischistischen Verhaltens, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dienen. Im Rahmen der sexualmedizinischen Diagnostik oder der Psychoanalyse wird diese Form des Fetischismus, analog zu der des sexuellen Fetischismus, dann als behandlungsbedürftig verstanden, wenn der Fetisch als vollständiger Ersatz für die partnerschaftliche Sexualität dient, die sexuelle Befriedigung ohne Verwendung von Schuhen erschwert ist oder unmöglich erscheint und bei dem Betroffenen dadurch ein entsprechender Leidensdruck entsteht. Schuhfetischismus ist als sexueller Fetisch Teil des Formenkreises der Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen als Störung der Sexualpräferenz in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) unter der Schlüsselnummer F65.0 gelistet. Zu den Ursachen dieses Verhaltens gibt es verschiedene Theorien, wobei keine vollumfänglich anerkannt ist. In manchen Fällen kann eine Komorbidität mit anderen Paraphilien auftreten, beispielsweise dem fetischistischen Transvestitismus. Durch Überschneidungen sowohl in der sexuellen Devianz selbst, als auch durch die gemeinsame diagnostische Einordnung des erotischen Sadomasochismus und Fetischismus wird die Szene häufig der sadomasochistischen Subkultur zugeordnet.