Initialsprengstoffe, veraltet auch Knallpräparate, lassen sich durch kleine mechanische oder thermische Einwirkungen zur Explosion bringen. Sie dienen in Sprengkapseln zum Initiieren von Sprengladungen. In Zündhütchen von Geschosspatronen finden sich Initialsprengstoffe zum Initiieren der Treibladung.
Diese gehören zusammen mit den Sprengstoffen, Treib- und Schießstoffen, Zündmitteln und pyrotechnischen Sätzen zu den Explosivstoffen.
Das in Patronen befindliche Treibladungspulver kann durch den Aufschlag des Zündbolzens nicht zur Explosion gebracht werden, da es zu geringe Stoßempfindlichkeit besitzt. Auch die in Granaten, Minen, Bomben und sonstiger Munition verwendeten Sprengstoffe sind so unempfindlich, dass sie durch Stoß oder die Hitze einer abbrennenden Zündschnur nicht detonieren. In diesen Fällen verwendet man Initialsprengstoffe in Sprengkapseln, Zündhütchen oder zur Zündung von Verstärkerladungen. Initialsprengstoffe zeichnen sich durch hohe Empfindlichkeit gegen Reibung, Stoß, Schlag und Erhitzung aus. Knallquecksilber wird z. B. schon durch Erhitzen auf 160 °C (Zündschnur) beziehungsweise durch einen aus 4 cm Höhe herabfallenden 2-kg-Fallhammer zur Detonation gebracht. Patronen haben am Boden oder am Rand eine kleine Menge Initialsprengstoff. Dieser wird durch den aufschlagenden Bolzen oder elektrische Glühzündung zur Detonation gebracht und zündet dann die Treibladung. Die Initialzündung mit Sprengkapseln wurde 1862 durch Alfred Nobel erfunden.