Hochzeitshäuser entstanden gegen Ende des Mittelalters und am Anfang der Neuzeit. Die großen Gebäude, die aus Fachwerk oder aus Stein errichtet wurden, waren zur Ausrichtung von Feierlichkeiten für Hochzeiten und Kindstaufen geplant und gebaut. Derartige Feiern fanden zuvor in Bürgerhäusern oder Wirtshäusern oder auch im Rathaussaal statt. Diese Räumlichkeiten wurden mit der Zeit jedoch zu klein, um alle Gäste großer Bürgerfamilien bei derartigen Festlichkeiten unterzubringen. So entstand mit den Hochzeitshäusern im ausgehenden Mittelalter in Städten eine Einrichtung, die etwa bis zum Dreißigjährigen Krieg ihre Blütezeit hatte und in ihrer Bedeutung mit heutigen Bürgerhäusern bzw. Dorfgemeinschaftshäusern verglichen werden kann.