Als Vergeltungswaffen, oder kurz V-Waffen, bezeichnete man in der Zeit des Nationalsozialismus insbesondere den Marschflugkörper Fieseler Fi 103 (V1), die Rakete Aggregat 4 (V2) und die Kanone V3. Ein Großteil dieser Waffensysteme kam nicht nur gegen militärische, sondern auch gegen zivile Ziele zum Einsatz, insbesondere im Raum London und in Südengland. Damit sollte Vergeltung geübt werden für die Zerstörung der deutschen Städte durch englische und amerikanische Bombergeschwader. Wie bei diesen alliierten Luftangriffen wurden auch beim Einsatz der V-Waffen Opfer unter der Zivilbevölkerung bewusst in Kauf genommen. In der Endphase des Krieges wurden V-Waffen vornehmlich für Angriffe auf Antwerpen und Lüttich verwendet, um den Nachschub der alliierten Truppen an der Westfront zu stören.