Die Gesichtsurne ist eine Bestattungsurne mit einer gesichtsähnlichen Verzierung auf dem Gefäßkörper. Gesichtsdarstellungen und Andeutungen auf Keramiken sind geographisch und chronologisch weit verbreitet. Bereits im Neolithikum treten sie auf der Balkanhalbinsel auf. Einen Schwerpunkt bildet ihre Nutzung in der europäischen Eisenzeit, in der gesichtsverzierte Gefäße zur Deponierung des Leichenbrandes benutzt wurden. Dabei ragen die etruskische Kultur in Italien und die nach dem Gefäßtyp benannte Pommerellische Gesichtsurnenkultur im Osten von Pommern heraus. In den Nachbargebieten dieser Kulturen kommen ebenfalls anthropomorphe bzw. gesichtsverzierte Gefäße vor.