Ein Rundgesang ist eine bestimmte Lied- und Vortragsform, bei der die einzelnen Strophen reihum von den Mitgliedern einer Tischgesellschaft gesungen werden. Dabei können nacheinander festgelegte Verse gesungen werden oder der Einzelsänger improvisiert einzelne Strophen, jeweils von einem Refrain der gesamten Tischgesellschaft unterbrochen. Rundgesänge bei Trinkgesellschaften sind bereits in der griechischen Antike belegt, wo sie als Skolion reihum den einzelnen Sänger zum Dichten und Austrinken während eines Symposions animierten. Im Spätmittelalter und der Renaissance entwickelte sich aus den Rundgesängen die dichterische Form des Rondeau und die musikalische Satzform des Rondo.