Wie wird dieses Privilegium finanziert, sicher nicht von den Beamten sondern vom Steuerzahler.
In gleicher Weise hat sie über alles zu urteilen, was, sei es rechtlich, sei es tatsächlich, das Privilegium fidei betrifft.
Selbst das älteste Privilegium, die Lieferung der Tonne Märzenbier (Starkbier), wurde sang- und klanglos aufgegeben.
Da Österreich kein Kurfürstentum war, ordnete Rudolf die Fälschung eines entsprechenden Dokuments an, dem sogenannten "Privilegium maius".
Durch das Privilegium minus von 1156 wird Österreich Herzogtum.
Weil aber Kaiser Friedrich III. etwa hundert Jahre später das Privilegium Maius anerkannte, wurde die Fälschung geltendes Recht und die Habsburger durften sich Erzherzöge nennen.
Einzelne Ärzte hatten sich kleine Königreiche aufgebaut.» Sie mussten beispielsweise weder für die Benutzung der Praxisräume noch für Waschdienste der Klinik bezahlen und genossen dieses oder jenes schöne Privilegium.
Dem Privilegium Maius zufolge war Österreich ein Erzherzogtum und Oberösterreich Teil dieses Erzherzogtums geworden.
Zwei Jahrhunderte danach setzt Herzog Rudolf IV. die Sezession mit einem frechen Betrug fort: Das später als Fälschung entlarvte Privilegium maius schanzt Österreich wichtige Sonderrechte zu.
Am 13. Juli 1875 hob die Militärverwaltung das Jahrhunderte alte Privilegium des Abhaltens der Schützenfeste auf dem Wildgarten unter den Eichen endgültig auf.
Vor genau 485 Jahren, nämlich 1520, verlieh der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, einem Manne das Privilegium zu einer Apotheke, der in der Tat kein gelernter Medicamentarius war.
"Nicht wegen des Fanatismus der 'Gerechtigkeit', sondern weil all das Belebende, Heilsame, Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die 'Freiheit' zum Privilegium wird."
Dass es schon damals in Staatsgeschäften nicht immer mit rechten Dingen zuging, belegt das "Privilegium maius" aus dem Jahr 1359. In Österreich regierte Herzog Rudolf IV.
Immerhin erhielten die städtischen Stände auch unter der folgenden polnisch-litauischer Lehnshoheit 1561 im Privilegium Sigismundi Augusti das Recht auf den Gebrauch der deutschen Sprache, deutsche Gerichtsbarkeit und Religionsfreiheit zugebilligt.
Im Original gezeigt werden etwa die "Goldene Bulle" von 1356 und das "Privilegium maius" aus dem Jahr 1359. Die "Goldene Bulle" ist das Grundgesetz Kaiser Karls IV., das die Kaiserwahl regelte.