[1] Linguistik, speziell Indogermanistik: inzwischen als überholt geltende Bezeichnung für eine Reihe westlicher indogermanischer Sprachen nach dem Anlaut [k] im lateinischen Wort centum für 100 (hundert), bei dem der für das Urindogermanische erschlossene Verschlusslaut erhalten geblieben ist, während bei Satemsprachen ein s oder andere, ähnliche Laute erscheinen.
Nach einem heute veralteten Modell lassen sich die Zweige der indogermanischen Sprachfamilie in zwei Gruppen einteilen: Kentumsprachen und Satemsprachen. Diese Unterscheidung beruht auf der Entwicklung der ursprünglichen palatalen Gaumenlaute (Tektale) *k̑, *g̑ und *g̑ʰ.In den Kentumsprachen verloren diese Laute ihren palatalen Charakter und fielen dadurch mit den velaren Gaumenlauten *k, *g und *gʰ zusammen. Die Labiovelare *kʷ, *gʷ und *gʷʰ blieben dagegen erhalten.
In den Satemsprachen wurden die ererbten palatalen Gaumenlaute dagegen palatalisiert, d. h. regelhaft zu verschiedenen stimmlosen oder stimmhaften Sibilanten oder Affrikaten weiterentwickelt. Die velaren und labiovelaren Gaumenlaute fielen durch Aufgabe der Lippenrundung zu einer Lautreihe zusammen.
|
|
Wort | Synonyme |
Kentumsprache | Centumsprache |
Bedeutung | Deutsch | Übersetzung | Sprache | Artikel | Aussprache |
---|---|---|---|---|---|
1 | Kentumsprache | kentumspråk | sv |