Disziplinierung ist ein Vermittlungsprozess, der zur Selbstdisziplin führen soll. Im herkömmlichen Sinne wird die Disziplinierung mit Strafen oder deren Androhung verbunden, sie ist auch ein Machtmittel. In der praktischen pädagogischen Anwendung soll sie die innere Einstellung verändern und zu einem überzeugenden Verhalten führen. Während der Sozialisation sorgt sie für Disziplin und Eingliederung in Gesellschaftsformationen. Im Strafvollzug wirkt sie als Ansporn zur Resozialisierung des Strafgefangenen. Zwischenmenschliche Beziehungen werden durch geschlechtsspezifische Verhaltensregeln diszipliniert. In der Ökonomie spricht man von einer Wettbewerbsbeschränkung, wenn Preis und Qualität der eigenen Leistung nicht der Disziplinierung durch einen Marktrivalen unterliegen. Die Vertrauensfrage ist in parlamentarischen Demokratien mitunter ein Instrument der Regierung zur Disziplinierung der Parlamentarier. Totalitäre und diktatorische Staaten setzten ihre Macht durch eine engmaschige Disziplinierung ihrer Beamten ein. Die Disziplinierung innerhalb des Militärs gilt der Steigerung der Kampfbereitschaft und der Führung von geordneten Schlachten.