Freistempel sind von einer Frankiermaschine erzeugte Stempelabdrucke mit Wertzeichencharakter, die zur Freimachung von Postsendungen dienen. Unterschieden wird im Allgemeinen nach Standort des verwendeten Freistemplers zwischen Postfreistempel und Absenderfreistempel. In der Gestaltung zeigen sich Freistempelabdrucke sehr variabel, bestehen in der Regel jedoch aus dem eigentlichen Wertstempel mit der Angabe des entrichteten Portos und einem Orts- bzw. Datumsstempel (Tagesstempel). In den Wertstempel integriert ist zumeist die jeweilige Landesbezeichnung oder der Name der Postanstalt, welche die mit dem Stempel freigemachte Sendung befördern soll. Beim Absenderfreistempel findet sich darüber hinaus ein Bereich, der für Absenderangaben und Werbung zur Verfügung steht. Gemäß Bestimmungen des Weltpostvereins war für den Freistempelabdruck – zumindest im internationalen Verkehr – die Stempelfarbe Rot vorgeschrieben, seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird aber häufig auch die Farbe Blau verwendet, die sich durch bessere Lesbarkeit auszeichnet und so der maschinellen Postverarbeitung dienlicher ist. Von Briefmarkensammlern werden Freistempel häufig abgelehnt, tragen sie doch maßgeblich dazu bei, dass Briefmarken aus dem täglichen Postverkehr verschwinden. Andererseits gibt es viele Philatelisten, die Freistempel als Zeugnisse einer voranschreitenden Automatisierung des Postbetriebes sammeln und ihre unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten dokumentieren. Wachsende Anerkennung finden Freistempel zudem bei Heimat- und Motivsammlern.