Das Dinggedicht ist ein Gedichttypus, der seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich ausgeprägt ist. Sujets eines Dinggedichtes sind lebendige und leblose Objekte, Kunstgegenstände, Situationen oder Vorgänge. Diese Dinge werden distanziert und objektiviert erfasst, also ohne eine explizite subjektive Deutung. Das lyrische Ich tritt in einem Dinggedicht meist in den Hintergrund, wobei das Gedicht den Anspruch hat, das Innere und das Wesen des Gegenstandes so auszudrücken, als spräche das Ding über sich selbst. Der Terminus „Dinggedicht“ wurde 1926 von dem Germanisten Kurt Oppert geprägt.