Die Orphiker waren eine religiöse Strömung der Antike, die sich ab dem 6./5. Jahrhundert v. Chr. oder schon früher in Griechenland, im griechisch besiedelten Süditalien und an der nördlichen Schwarzmeerküste ausbreitete. Bei der Orphik handelte es sich nicht um eine einheitliche Religionsgemeinschaft mit einer in sich geschlossenen Lehre, sondern um eine Vielzahl von autonomen Gruppen. Gemeinsam war den Orphikern die Berufung auf den mythischen Sänger und Dichter Orpheus, in dem sie den Urheber ihrer Lehren und den Autor maßgeblicher orphischer Texte sahen. Ihr Bestreben war die Vorbereitung auf das von ihnen erwartete Fortleben der Seele nach dem Tod des Körpers.