Eine Gilde im engeren Sinne war im Mittelalter ein selbstnütziger und durch einen Schwur besiegelter Zusammenschluss von Kaufleuten (Patriziern) einer Stadt oder einer Gruppe fahrender Händler zum Schutz und zur Förderung gemeinsamer Interessen. Im weiteren Sinne wurden mit dem Begriff auch Handwerkergenossenschaften erfasst. Allerdings werden diese doch primär und zur Unterscheidung von den kaufmännischen Vereinigungen als Zünfte bezeichnet. In manchen europäischen Sprachen wird allerdings auch das Wort „Gilde“ in Zusammenhängen verwendet, die offenbare Zünfte wie Gilden gleichermaßen bedeuten können wie z. B. im Englischen guild. In den romanischen Sprachen, wie z. B. dem Italienischen, unterscheidet man zwischen den Arti maggiori und den Arti minori für solche Zusammenschlüsse des 15. Jahrhunderts.