Das Minne- oder Werbelied ist die häufigste Gattung des Minnesangs. Innerhalb dieses Subtyps gibt es starke Variationen, jedoch kann man folgende Tendenzen erkennen: Es spricht zumeist ein männliches lyrisches Ich, welches in der Spielart der „Hohen Minne“ als Minner die Frau umwirbt, oder im monologischen Selbstgespräch über sein Werben reflektiert. Sehr selten spricht im Minne- oder Werbelied eine weibliche Figur, da die Frau in dieser lyrischen Gattung mehr ein passives Objekt der männlichen Werbebemühungen zu sein scheint und deswegen selten als aktives Subjekt zu Wort kommt.