Als Dispensehe, volkstümlich auch Sever-Ehe bezeichnet man ein heftig umstrittenes Rechtsinstrument im Österreich der Zwischenkriegszeit.
Als Landeshauptmann ermöglichte Albert Sever die sogenannten „Sever-Ehen“, die Wiederheirat geschiedener Katholiken. Diesen ist nach den kirchlichen Prinzipien bis heute eine zweite Ehe verboten. Eine obligatorische Zivilehe mit der Möglichkeit der Scheidung gab es in Österreich vor 1938 nicht, die Regelungen richteten sich nach der jeweiligen Konfession. Dies hatten die Katholische Kirche und die Christlichsoziale Partei durchgesetzt. Mittels Verordnung schuf Sever aber die Möglichkeit, beim Landeshauptmann um Dispens von diesem Verbot anzusuchen. So konnten „wilde“ Ehen zu staatlich anerkannten gemacht werden.