Der Räuberroman ist ein seit dem 18. Jahrhundert in der deutschen und englischen Literatur populäres Genre des Romans. Im Zentrum der Erzählung ist der „edle Räuber“, der zwar außerhalb der Gesetze steht, Verbrechen begeht und oft auch als „Verbrecher“ endet, andererseits jedoch auch als Beschützer und Befreier der Armen und Rechtlosen oder als Empörer gegen die Willkür der Machthaber auftritt. Aus diesem Verhältnis zwischen Helden- und Antiheldenfigur, in das der Protagonist gestellt ist, erwächst das literarische Spannungsfeld. Räuberromane entstanden vor allem in politischen Übergangsphasen, in denen sie zur Projektionsfläche für die Auseinandersetzung zwischen alten und neuen Herrschaftsstrukturen wurden.