Als Waldsterben werden Schädigungen des Waldes bezeichnet, die seit etwa 1980 großflächig auftreten. Überwiegend werden ältere Bestände und Einzelbäume zahlreicher Holzarten befallen. Das Verbreitungsgebiet umfasst Mittel-, Nord- und Osteuropa. Charakteristisch ist, dass sich die Schadensbilder unabhängig von Klima, Standort und waldbaulichen Praktiken zeigen. Die Symptomatik differiert zwischen Holzarten, Regionen und Forstorten. Die Merkmale des Waldsterbens umfassen zum einen Auflichtung des Kronenbereichs aufgrund vorzeitigen Blattfalls, kleinere und wenige Blattorgane wie auch Verzweigungsanomalien. Zum anderen manifestieren sich die Schäden am Wurzelsystem. So wurden ein starkes Absterben von Feinwurzeln, geringe Reproduktionsfähigkeit und verminderte Mykorrhizierung festgestellt. Die auslösende Ursache konnte noch nicht eruiert werden. Zentral scheinen die komplexen Wirkungen von verschiedenen Luftschadstoffen zu sein, die über große Distanzen transportiert werden.