Unter Protanopie wird die Rotblindheit und unter Protanomalie die Rotsehschwäche verstanden. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Farbfehlsichtigkeit. Bei Menschen mit Protanopie unterscheiden sich rote und grüne Zapfen nicht mehr in ihrer Farbantwort. Protanope haben daher nur zwei statt drei verschiedene Zapfentypen. Betroffen sind bei Männern jeweils etwa 1 % an Protanopie und 1 % an Protanomalie, bei Frauen 0,01 % an Protanopie und 0,03 % an Protanomalie. Im kurzwelligen Bereich sehen sie ein sattes Blau, im mittelwelligen Bereich Grau, im langwelligen Bereich ein sattes Gelb.
Ursache sind Mutationen im OPN1LW-Gen, das für das rot-sensitive Opsin codiert, welches Teil des roten Iodopsins ist. Meistens enthalten die Zapfen für das Wahrnehmen von Rot ein defektes Iodopsin, was dazu führt, dass sich der neutrale Punkt nicht (Protanopie) bzw. nur noch wenig (Protanomalie) mehr von dem in den grünen Zapfen unterscheidet.