Das Füllort ist im Bergbau unter Tage die funktionelle Schnittstelle zwischen der meist seigeren (vertikalen) Schachtförderung und der söhligen (horizontalen) Streckenförderung. Es ist das untertägige Gegenstück zur Hängebank. Räumlich betrachtet ist das Füllort der Kreuzungspunkt eines Schachtes und einer Strecke bzw. eines Stollens. Die Bezeichnung stammt aus der Zeit, als im Füllort der Inhalt der aus dem Abbau hierher geschafften Förderwagen in die Förderkübel der Schachtförderung (um)gefüllt wurde. Dies geschieht im Zeichen gestiegener Förderleistung mit maschineller Unterstützung im Prinzip auch heute noch: Förderwagen aus dem Abbau werden auf Fördergestelle geschoben und von über Tage kommende leere bzw. mit Material beladene Förderwagen werden herausgedrückt (Gestellförderung), oder es werden Fördergefäße aus schachtnahen Vorratsbunkern mit Fördergut befüllt (Gefäßförderung). Gleichzeitig ist das Füllort bei der Seilfahrt Umsteigestelle für die von bzw. nach über Tage fahrenden Bergleute.