Das Sainete ist ein schwankhaft-heiterer, kurzer Einakter der spanischen Theatertradition mit instrumental begleitetem Gesang und Tanz. Es ist von geistreichem Wortspiel geprägt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts löste es den Entremés als Zwischen- und Nachspiel ab; im 18. Jahrhundert entwickelte Ramón de la Cruz es vom Rahmenstück zu einem eigenständigen Volksstück weiter. Das Bühnengeschehen der Sainetes ist eine burleske oder satirische Momentaufnahme aus dem Volksleben Madrids, ohne einen echten Handlungsrahmen, ein Konversationsstück mit volkstümlichen, realistischen Charakteren. Sie wurden daher zu einer der beliebtesten dramatischen Gattungen im spanischen Theater.