Rollenerwartungen bezeichnen gesellschaftliche Erwartungen an das Verhalten von Menschen in der sozialen Interaktion- genauer: „gewisse Verhaltensweisen, die man vom Träger einer (sozialen) Position erwartet“.
Der soziologische Begriff der Rollenerwartungen wurde erstmals 1958 von Ralf Dahrendorf verwendet. Er führte ihn als einen Bestandteil seiner Ausarbeitung der Rollentheorie- dem Konzept des Homo sociologicus- ein. Dahrendorf geht in seiner soziologischen Handlungstheorie von normorientiert handelnden Individuen aus, und knüpft damit an die maßgeblich vom amerikanischen Soziologen Talcott Parsons geprägte, strukturfunktionalistische Rollentheorie an.
Dahrendorfs Überlegungen waren vielfacher Kritik unterworfen, und wurden später unter anderem von Uwe Schimank überarbeitet und gewissermaßen „modernisiert“.